Fußwaschung

Fußwaschung
Fuß|wa|schung, die (kath. Kirche):
in der Gründonnerstagsliturgie (durch den zelebrierenden Priester) vorgenommene Waschung der Füße als Zeichen demütiger Nächstenliebe.

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Fußwaschung,
 
Reinigungssitte im Alten Orient und im Mittelmeerraum, die, da man normalerweise barfuß oder in offenen Sandalen ging, vor der Mahlzeit üblich war. Die Fußwaschung galt als Sklavenarbeit. Nach Johannes 13, 1-17 wusch Jesus seinen Jüngern die Füße als Zeichen vorbehaltloser, demütiger Dienst- und Liebesbereitschaft am Nächsten. Die Fußwaschung ging in das Brauchtum der Klöster ein (hier lateinisch mandatum »Auftrag« genannt). Von hier übernahmen Bischöfe und Fürsten den Brauch, am Gründonnerstag (zwölf) Armen oder Alten die Füße zu waschen. Die Reform der Karwochenliturgie der kath.Kirche (1956) hat die Fußwaschung als (fakultativen) liturgischen Akt in den Gründonnerstagsgottesdienst eingefügt (zwischen Homilie und Offertorium).
 
 
T. Schäfer: Die F. im monast. Brauchtum u. in der lat. Liturgie (1956);
 G. Richter: Die F. im Johannesevangelium (1967);
 T. Maas-Ewerd: Plädoyer für die F. am Gründonnerstag, in: Liturg. Jb., Jg. 22 (1972), 18 ff.

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Fuß|wa|schung, die (kath. Kirche): in der Gründonnerstagsliturgie (durch den zelebrierenden Priester) vorgenommene Waschung der Füße als Zeichen demütiger Nächstenliebe.

Universal-Lexikon. 2012.

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